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Historie — Geschichte der FWG Hamm

Entstehung der FWG Hamm (Sieg)

Wählergruppen unter dem Namen des Listenführers gab es schon immer in Rheinland-Pfalz und auch heute noch gibt es vielen Gemeinden, in denen keine Parteien, sondern nur solche Wählergruppen kandidieren. Sie fahren nicht schlecht damit.

In der Ortsgemeinde Hamm gab es 1964 die Wählergruppe Dr. Tönges, zu der auch Wilhelm Krämer, unser späterer erster Vereinsvorsitzender gehörte.

Zur ersten Wahl des Verbandsgemeinderates 1969 trat dann die Wählergruppe Wilhelm Krämer an – vermutlich, weil er einen noch größeren Bekanntheitsgrad in der VG hatte. Immerhin war er bis zu seiner Verrentung Werksleiter der Textar mit ca. 600 Beschäftigten. Wilhelm Krämer hatte seinerzeit dafür gesorgt, dass das Zweigwerk der Leverkusener Firma sich in Hamm ansiedelte.

Tatsächlich konnte Wilhelm Krämer 2 Mandate im neuen Verbandsgemeinderat für seine Wählergruppe erringen. Ihm war aber schon bewusst, dass Wählergruppen unter weniger prominenten Namen wohl kaum eine Chance hatten, in den VG-Rat gewählt zu werden. (Eine Wählergruppe Müller oder Meier z.B., die in Bitzen oder Forst durchaus gute kommunalpolitische Arbeit leistete, die aber in Hamm, Bruchertseifen, Birkenbeul oder Pracht praktisch unbekannt war, wäre wohl nie in den VG-Rat gekommen).

Die Landesregierung ermöglichte dann zur Kommunalwahl 1974 auch Wählergruppen ohne Nennung des Listenführers an den Wahlen zum VG-Rat anzutreten. Voraussetzung war, dass diese eingetragene Vereine waren.

Um die Erfolgschancen bei künftigen Wahlen zu verbessern, gründete Wilhelm Krämer 1973 die Freien Wählergruppen Hamm/Sieg e.V. Die FWG beteiligte sich 1974 an den Wahlen zum Ortsgemeinderat Hamm und Pracht, sowie in der Verbandsgemeinde.

Wilhelm Krämer blieb noch bis 1979 in der aktiven Politik und schied dann, einerseits aus Altersgründen (79 Jahre) aber auch weil er bei absoluter Mehrheit der SPD in der Räten keine Möglichkeit sah, seine Ideen zu verwirklichen.

Zur Bestätigung kann man im Protokoll zur Jahreshauptversammlung der FWG 1975 lesen: „Herr Dr. Christmann und Herr Proff bemängelten, dass in beiden Gremien (VG und OG Hamm) nur sehr wenig auf die Vorschläge der FWG eingegangen wird. Anregungen werden nicht ins Protokoll aufgenommen, damit wird vieles unterschlagen.“